Das leistet Coaching für das Employer Branding

Ein Auszug aus einem Vortrag, den ich mit Franz Lutje, Die Piloten, beim Forum K der kaltner mediagroup hielt. Zufriedene und motivierte Mitarbeiter sind das Ziel des Eployer Branding. Supervision kann dazu einiges beitragen:

I
Zufriedene Mitarbeiter im Unternehmen leisten mehr, als nur Ihre Arbeit zu erledigen. Während sie arbeiten, gleichen sie Tag für Tag dreierlei Ansprüche aus:
Erstens die Aufgaben, die die Organisation ihnen stellt. Zum Beispiel in einem bestimmten Team zu arbeiten oder eine strukturelle Veränderung mitzutragen.
Zweitens die Aufgaben, die mit Ihrer Rolle im Unternehmen verbunden sind, als Führungskraft beispielsweise.
Und drittens die Bedürfnisse, die sie selbst mit Ihrer Arbeit befriedigen. Also Karriereziele oder ihre gewünschte Work-Life-Balance.
Wer in seiner Arbeit zufrieden ist, schafft es immer wieder, erfolgreich sich selbst, seine Rolle und die Ziele des Unternehmens unter einen Hut zu bekommen. So verstanden ist Arbeitszufriedenheit ein Prozess. Sie müssen sie immer wieder neu erreichen, weil sich die Voraussetzungen dafür im Laufe der Zeit ändern.

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Wir sehen uns diese Voraussetzungen einmal an. Betrachten wir die Arbeit dreidimensional, zeigt sich schnell, wie vielschichtig die Voraussetzungen der Arbeitszufriedenheit sind.
Sie betreffen zunächst die Zeit: Wie ist die Arbeit getaktet? Gibt es einen klaren Anfang und ein Ende der Arbeit? Oder heißt es „nach der Arbeit“ ist „vor der Arbeit“ und alle checken sicherheitshalber im Urlaub ihre Mails? Reicht die verfügbare Zeit auch für die Aufgaben? Stimmen die Prozesse?
Arbeitszufriedenheit hat aber auch mit der Sache zu tun: Versteht der Mitarbeiter seine Aufgaben? Weiß er, wofür er das tun soll, was ihm aufgetragen ist? Oder rennt er kopfschüttelnd von Meeting zu Meeting bis es Abend wird? Hat er den nötigen Sachverstand für seine Arbeit? Macht er das, was er am besten kann?
Last but not least wurzelt die Zufriedenheit am Arbeitsplatz im kulturellen Umgang miteinander. Die Schlüsselbegriffe lauten hier: Intaktes Konfliktmanagement. Ein eingespieltes Team. Mitbestimmung. Transparenz. Selbstverantwortung. Kurz: Eine insgesamt förderliche Unternehmens- und Leistungskultur.

II
Was können Sie tun, um die zu erreichen? Supervision unterstützt sie dabei in allen Dimensionen. Dafür gibt es je nach Anwendungsfall verschiedene Formate.

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Beispielsweise Beratungsgruppen für Mitarbeiter. Sie bieten ein Forum, um Konflikte zu lösen, Praxisfragen zu thematisieren, Prozesse zu analysieren und vieles mehr. In der Form der Teamsupervision sind Beratungsgruppen im Projektgeschäft üblich. Beratungsgruppen sind ein besonders wirkungsvolles Instrument für die Organisationsentwicklung. Stellen Sie sich vor, es ist Zeit für Change Management und keiner macht mit. Das vermeiden Sie, wenn Sie Ihre Mitarbeiter mit Supervision am Prozess beteiligen. Dient die Beratungsgruppe vor allem der Verbesserung der Arbeitsabläufe und des Know-hows im Unternehmen, kann man sie als eine Community of practice bezeichnen. Das waren ursprünglich informell gegründete Expertennetzwerke in Unternehmen.
Beratung in Unternehmen ist ein Prozess, der vom Management mitgetragen werden muss. Es wirkt auf Mitarbeiter besonders überzeugend, wenn die Leitung sich bei einer Veränderung selbst coachen lässt. Schon allein deshalb ist Führungskräfte-Coaching als flankierende Maßnahme eines größeren Beratungsprozesses anzuraten.
Dabei stellt sich die Frage: Wann haben wir eine förderliche Leistungskultur erreicht? Wann sind die Mitarbeiter zufrieden genug? Sie können die Ergebnisse des Supervisionsprozesses laufend überprüfen. Natürlich funktioniert Evaluierung nicht einfach über Kennzahlen. Wo Ihre Unternehmenskultur steht, finden Sie vielmehr über Fragebögen und Interviews heraus. Die Evaluation zeigt Ihnen recht genau, wo gewünschte Veränderungen und Entwicklungen bereits eingetreten sind und wo nicht. Entsprechend können die Supervisoren intervenieren und den Prozess weiterentwickeln.


III
In allen drei Dimensionen der Arbeitszufriedenheit hat Supervision positive Effekte. Einige wichtige möchte ich Ihnen vorstellen.

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Ohne Nachdenken ändert sich nichts. Mit Supervision gewinnen Mitarbeiter die Zeit für Reflexion, die im normalen Arbeitsalltag nicht zur Verfügung steht. Das kostet zunächst einmal Zeit. Aber hier steigert eine gewisse Entschleunigung letztlich die Effektivität.
Speziell in Berufsrollen, die direkten Kundenkontakt erfordern, bringt Beratung eine Entlastung und unterstützt das Auftreten. Wichtige Faktoren für einen erfolgreichen Vertrieb zum Beispiel.
Überarbeitete Mitarbeiter kosten viel Geld. Supervision kann vor Burn-out-Fällen schützen.

Die Zeit für Beratung ist auch sachlich gut investiert: Die Zusammenarbeit in Teams und zwischen den Hierarchien des Unternehmens kann verbessert werden. Die Motivation nimmt zu. Alle konzentrieren sich stärker auf Ihre Aufgaben. Und schließlich fühlen sich die Mitarbeiter ernst genommen mit ihren Anfragen an die Arbeitssituation.

Für alle Anforderungen im zwischenmenschlichen Bereich sind Supervisionsprozesse wie geschaffen. Hier finden Sie heraus, wie Ihre Arbeitsprozesse wirklich ablaufen. Konflikte, die das Arbeitsergebnis beeinträchtigen, finden eine Lösung. Wo liegen die Verbesserungspotentiale? Wo bremsen versteckte Probleme Ihre Teams aus? Konkurrenz und Rivalitäten binden viel Energie.

Gerade mittelständische Unternehmen sind darauf angewiesen, die wirklich guten Leute ins Boot zu holen und dort auch zu halten. Experten sind Ihr Kapital. Mit einer hohen Arbeitszufriedenheit und Motivation in der Belegschaft steigen Ihre Chancen, neue Talente an Bord zu holen und dort zu behalten.